Einige Menschen müssen aufgrund von verkehrsrechtlichen Delikten, zu denen unter anderem Geschwindigkeitsüberschreitungen, das Überfahren roter Ampeln oder das Nutzen von Mobiltelefonen am Steuer gehören, eine MPU absolvieren. Manchen mag das rasante Verhalten auf der Straße einen Kick geben - doch was steckt aus psychologischer Sicht dahinter?
Das Persönlichkeitsmerkmal Sensation Seeking (Sensationslust, Reizhunger) ist eine messbare Persönlichkeitseigenschaft, welche die Suche nach Abwechslung und neuen, spannenden Sinneseindrücken beschreibt. Personen mit hohen Ausprägungen auf dieser Variablen setzen sich immer wieder neue Reize (Zuckerman, 1988), was sich unter anderem im riskanten Verhalten auf der Straße äußern kann.
Der Begriff Sensation Seeking lässt sich in folgende Bereiche aufteilen (Winterhoff-Spurk, 2004):
- Anfälligkeit für Langeweile und Entstehung von Unruhe, wenn die Umwelt nicht genug Unterhaltung bietet (Boredom susceptibility)
- Enthemmung durch soziale Stimulation wie etwa Alkoholkonsum oder Promiskuität (Disinhibition seeking)
- Fesselnde Abwechslung durch einen ungewöhnlichen Lebensstil (Experience Seeking)
- Physisch riskante Aktivitäten (Thrill and adventure Seeking)
Laut Arnett (1996) und Zuckerman (1979, 1994) existiert ein Zusammenhang zwischen der Neigung zu risikoreichem Autofahren und Sensation Seeking sowie der Neigung zwischen Fahren unter Alkoholeinfluss und Sensation Seeking. Außerdem verfügen Männer generell über ein höheres Maß an Sensation Seeking als Frauen (Zuckerman & Kuhlmann, 2000).
Auf Wunsch führe ich im Rahmen der MPU Vorbereitung hier in Düsseldorf einen psychologischen Test mit Ihnen durch, um ihre persönliche Ausprägung auf der Variablen „Sensation Seeking“ zu bestimmen.
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